Für mich war, als Mama der Aufbau eines eigenen Startups das Nächstliegendste. Ich war vorher selbständig und ich wollte es weiterhin bleiben. In der Elternzeit war mein Ansporn groß mich in der Kürze der Zeit neu zu positionieren. Der indirekte Zeitdruck von 12 Monate, den ich hatte, war mir eine große Hilfe. Denn ich bin ein Typ, der sehr effektiv und gut unter Zeitdruck arbeiten kann.
In den letzten Jahren habe ich mit meinem Startup Mami Poppins einiges spannendes erlebt: Meine Neugründung, einige TV-Shows dank guter Pressearbeit, ein Accelerator-Programm u. v. m. Rückblickend kann ich sagen es war anstrengend, aber ich habe bei allem einiges daraus gelernt.
Folgende fünf Learnings habe ich daraus gewonnen und diese möchte ich gerne mit dir teilen:
Learning 1: Ein Startup ist gut für dein Selbstbewusstsein
Mama kann alles und Mama macht alles. Im Haushalt und bei den Kindern bist du ein Meister in Multitasking. Im Grunde führst du täglich ein ziemlich erfolgreiches, kleines Familienunternehmen. Dennoch zweifelt jede Mutter manchmal an sich. Und natürlich ging es mir am Anfang auch so.
Heute kann ich sagen, alle Ängste lähmen nur und helfen dir nicht weiter. Also mach dir bewusst, wann du Angst hast. Leider neigen wir Frauen oft dazu unsere größten Kritiker zu sein. Hör auf dich zu hinterfragen. Du kannst mehr als du glaubst. Traue dir mehr zu als das, was du meinst zu können. Du wirst sehen die meisten Aufgaben, die du anpackst, wirst du schaffen. Das Spezialwissen, das du dir über die Jahre angeeignet hast, siehst du als Mutter auf einmal nicht mehr. Oder es kommt dir nicht mehr als etwas Besonderes vor. Doch vergiss eins nicht, du bist etwas Besonderes, weil du in einer Sache richtig gut bist. Dazu solltest du auch stehen, wenn du dein eigenes Startup aufbauen willst.
Sollte dir gerade nichts einfallen, worin du gut bist, gebe ich dir gerne ein paar gute Beispiele: Mamas sind grundsätzlich Macherinnen. Beim Fußballtraining sind wir gute Netzwerkerinnen und lernen die anderen Eltern in kürzester Zeit kennen. Bei Geburtstagspartys sind wir großartige Event- und Projektmanagerin. Wir denken an alles, sogar an Pflaster und Desinfektionsspray. Wir delegieren alle unnötige Aufgaben und machen großartige Events für unsere Kleinen. Bei dem täglichen Streit zwischen den Kindern zeigen wir stets unsere Mediator Kompetenzen. Nicht zu vergessen wie gut wir gerade in Zeiten wie Homeschooling alles managen.
Ich hoffe, du siehst es jetzt auch: Das Familienleben ist ein guter Lehrer für dein Business!
Learning 2: Dein Partner und deine Familie sind deine größten Investoren
Allein gegen den Willen der eigenen Familie etwas Eigenes aufzubauen, ist schwierig. Denn jede Selbstständigkeit ist nur so gut wie der Ehepartner, die Eltern oder Schwiegereltern, die dahinterstehen. Sie sind dein Support Team. Sie können dich bei der Kinderbetreuung unterstützen. So kannst du in Ruhe arbeiten und weißt, dass deine Kinder in sicheren Händen sind. Auch zum Thema Geld und Zeiteinteilung wäre es gut, wenn dein Partner und deine Familie hinter dir steht.
Wenn dein Partner dein Business kritisiert, kann es folgende Gründe haben: Du solltest noch mal über die Art deiner Geschäftsidee nachdenken. Manche der Gegenargumente könnten sehr hilfreich sein, um sich neu zu sortieren. Ein weiterer Grund kann es sein, dass dein Pitch etwas holprig war. Du musst deine Familie als den größten Investor deines Business sehen. Sie ist diejenige, die in dich investieren wird, nicht nur mit Geld, sondern auch mit viel Geduld und Unterstützung.
Bereite dich daher gut auf deinen ersten Pitch vor deiner Familie. Bedenke alle möglichen Fragen, die kommen könnten. Recherchiere gut, um dann besser und sicherer deine Idee präsentieren zu können.
Manche Kritikpunkte könnten auch nichts mit deiner Geschäftsidee haben. Es könnten die Ängste deines Partners sein. In diesem Fall wird deine Aufgabe sein ihn diese Ängste durch konkretes Tun zu entkräften. Für jede Angst gibt es auch eine Lösung und diese kannst du finden.
Learning 3: Beziehe deine Kinder frühzeitig mit ein
Wenn du dich für eine Selbstständigkeit entscheidest, ist das auch eine großartige Gelegenheit deinen Kindern beizubringen, was es bedeutet zu arbeiten und Geld zu verdienen. Zeige den, dass ein Homeoffice-Job genauso gut ist wie ein Büro-Job. Nicht der Arbeitsort macht den Wert eines Jobs aus.
Ich habe meinem Sohn frühzeitig mit einbezogen und ihm erklärt, dass mein Onlineshop meine Arbeit ist. Er kennt mit sechs fast alle meine Produkte und war auch mit mir beim Co-Working-Space als ich ein Accelerator Programm absolvierte. Ich habe ihn stets erklärt welche Auswirkung und welchen Sinn meine Arbeit für andere Familien hat. So weiß er heute ganz genau was eine Bestellung ist und er kennt alle meine Produkte, da er sie zum Teil auch selbst nutzen durfte.
Wenn du selbstständig bist, nimm deine Kinder mit ins Büro. Und wenn du lieber vom Esszimmertisch aus arbeitest, mach ihnen bewusst, was du leistest. So hilfst du deinen Kindern zu verstehen, dass von Zuhause aus arbeiten, auch eine Arbeit ist.
Learning 4: Dein Business muss dich glücklich machen
Kennst du das, auf Reisen sind wir offener für andere Kulturen und andere Sitten. Wir lassen uns auf die Menschen ein, auf die Orte, die wir sehen und betrachten. Wir haben eine beinahe kindliche Neugierde.
Genau so musst du das auch für dich und für deine Arbeit betrachten. Dein Startup ist ein Neuland, das du gerade entdeckst. Du solltest offen und freundlich zu dir und deiner Leistung bleiben. Dein eigenes Business sollte dir Energie geben und dich erfüllen. Sollte es nicht der Fall sein, dann stimmt etwas nicht. Dann solltest du einiges für dich prüfen, denn du hast schon genug Stress im Leben.
Als Startup-MOM geht es darum, dir etwas aufzubauen, das zu dir und deinem Leben passt. Lass dich nicht unter Druck setzen. Du musst nicht immer größer, schneller und wahnsinniger zu werden. Du darfst unperfekt sein, Hauptsache du bist glücklich mit dem, was du tust. Du kennst sicherlich den Spruch: Glückliche Eltern machen glückliche Kinder. So gilt es auch für dein Business.
Learning 5: Vergleichen bringt nichts – mach dein Ding
Als Startup-MOM hast du hoffentlich nur ein Ziel, dein Leben und das Leben deiner Familie damit zu bereichern. Auf welche Weise dies geschieht, entscheidest du. Erlaube dir gesellschaftliche Zwänge zu durchbrechen. Du kannst in deinem neuen Business alles so gestalten, wie es für dich passt: Wo du arbeitest, wann du arbeitest, wie viel du arbeitest, das alles kannst du jetzt bestimmen. Wenn du vormittags deine Einkäufe erledigst, aber dafür zwischen 11 und 14 Uhr alle deine Aufgaben erledigst, dann ist doch alles perfekt. Es ist dein Leben.
Vergleichen mit anderen macht nur unglücklich. Und nichts scheint so wie es ist. Bleib bei dir selbst und bei deinen Zielen. Nur so kannst du dauerhaft deine Energie auf einem hohen Level halten. Deine Selbstständigkeit ist ein Marathon und keinen Sprint.
Zusammenfassend kann ich sagen, die Vorteile als Startup-MOM liegen ganz klar auf der Hand. Mein Homeoffice Job gefällt mir besser, als ein externes Büro zu haben. Schreiende Kinder während Telefonate bringen immer Humor und Authentizität in meinem Business. Außerdem weiß mein Kind, auch dann, wenn ich arbeite, dass ich immer für ihn da bin.
Ich kann dich daher hier nur aus eigener Erfahrung zu gründen. Mach dein Ding. Jetzt!