In Seminaren und in meiner Beratung nutze ich gerne diverse Kreativitätstechniken, um die Teilnehmer anzuregen aus „altem“ etwas Neues zu kreieren. Diese benötigst auch du, um deine Businessidee, deine neue Nische oder eine weitere Vertriebsidee für dich zu finden. Daher habe ich dir in diesem Beitrag meine Lieblingsmethoden zusammengefasst:
Die erste Methode begleitet mich ständig, egal, ob für meine Kunden oder für mein eigenes Projekt immer – die Metaplantechnik:
1. Die Metaplan-Kreativitätstechnik
Für diese Methode benötigst ein paar bunte Pinnwandkarten oder selbstklebende Zettel, die du an die Wand oder auf einem großen Stück Packpapier kleben kannst. Es mag sich vielleicht etwas antiquiert anhören mit Papier zu Arbeiten, in Zeiten der Digitalisierung, doch diese Methode schafft eine gute Übersicht. Außerdem ist sie immer noch eine der effektivsten Arten Ideen zu visualisieren. Die Idee ist mit Hilfe von Pinnwandkarten oder bunte Klebezettel deine Ideen zu einem großen Bild auszuarbeiten.
Die Methodik
Diese Kreativitätstechnik nutzt du mit zielgerichteten Fragen oder Aufgabestellungen. Dabei werden offene Fragen gestellt, um die Kreativität freien Lauf zu lassen. Dafür eignen sich die „W-Fragen: „Wer, Was, Warum…“ usw. oder offene Fragen „Welche Bedingungen müssten erfüllt sein, damit dies oder das passiert?“.
Mit jeder Frage wird ein konkretes Ziel verfolgt, z. B. Ideen neu zu kombinieren, Übersicht über diverse Marketing Kanäle verschaffen oder neue Zielgruppen finden. Diese Ziele sollten vor der Befragung allen klar sein, damit sie fokussiert darauf hinarbeiten können.
Für eine bessere Übersicht empfiehlt es sich, dass auf jede Karte nur eine Idee platziert wird. Sie soll so kurz und prägnant wie möglich darauf aufgeschrieben werden, am besten mit dicken Markern. Die Metaplantechnik lässt sich sowohl für Einzelperson als auch in Teams einsetzen.
2. Die Walt Disney Kreativitätstechnik
Ich liebe Walt-Disney und daher auch diese Methode besonders. Denn sie regt die Fantasie an und kann eine große Hilfe bei Entscheidungen treffen sein. Sie beruht darauf unterschiedliche Positionen einzunehmen und eine Situation aus allen Perspektiven genau zu betrachten. Eigentlich ist sie dafür gedacht von einem Team von mehreren Leuten umgesetzt zu werden. Ich finde, sie kann auch als Rollenspiel für eine einzelne Person genutzt werden.
Die Methodik:
Es gibt vier Rollen, die du einnehmen sollst: Der Träumer, der Realist, der Kritiker und der Neutrale. Jede Rolle soll dir die Möglichkeit geben, sich mit deiner Idee aus einer anderen Perspektive zu beschäftigen. Die Namen der Rollen sagen es schon, welche Position du dabei einnimmst: Der Träumer setzt sich keine Grenzen, er ist leidenschaftlich und darf nach dem Motto „think big“ handeln. Der Realist hat als Aufgabe jede Idee umzusetzen (dies ist eine wichtige Regel). Er darf keine Idee verwerfen und muss sich nun eine Lösung für die Umsetzung überlegen. Der Kritiker holt die Wahrheit ans Licht und wägt Stärken und Schwächen der Idee ab. Zum Schluss ist der Neutrale dran. Er betrachtet die Idee als Außenstehender und nimmt die Emotionen raus. Wenn du allein diese Kreativitätstechnik für dich nutzen möchtest, wäre es hilfreich, wenn du dir vier Stühle hinstellt, die jeweils für eine Position stehen.
3. Kreativitätstechnik Mindmaps
Mindmaps sind großartig, um komplexe Themen zu visualisieren. Sogar ein kompakter Businessplan kannst du mit dieser Technik für dich entwickeln. Die Vorlage dafür findest du im Download-Bereich. Diese Methode kannst du sowohl online als auch offline umsetzen. Als ich mein Business aufbaute, habe ich ein Mindmap mit der Metaplantechnik erstellt und mir diese dann an die Wand gehängt. So hatte ich alle meine Ideen auf einen Blick.
Die Methodik
Bei dieser Kreativitätstechnik geht es um ein Hauptthema, z. B. Vermarktung deines Business. Von dort aus platzierst du deine Ideen für deine Vermarktung kreisförmig um den Begriff in der Mitte. Dein Mindmap könnt den Weg aufzeigen, welche Schritte benötigt sind oder Ideen sammeln und diese noch weiter verfeinern. Dafür kannst du sog. Unterkategorien erstellen, die neue Verästelungen bilden. Links siehst du ein Beispiel dafür, wie eine übersichtliche Mindmap aussehen kann.
4. Big Ideas-Notizbuch-Methode
Vor einigen Jahren habe ich von einer guten Freundin einen Notizblock bekommen. Darauf stand „Big ideas“. Sie wusste, dass ich Dinge gerne aufschreibe und viele Zettel bei mir herumliegen. Also bekam ich diesen Block, um alles an einer zentralen Stelle zu sammeln. Diese Methode nenne ich seitdem „BigIdeas-Notizbuch-Methode“. Gerade für Kreative, die Ideen über Zeit entwickeln und sammeln ist sie perfekt. Das Notizbuch sollte auf jeden Fall in verschiedene Kategorien unterteilt werden, um so den Überblick zu behalten. Dies kann in Form von Tabellen, Bereichen mit ganzen Seiten oder als online Version in deinem Handy sogar funktionieren.
Die Methodik
Du kannst z. B. Bereiche einrichten wie: Business Ideen, Social Media Ideen, Pressearbeit-Ideen etc. oder zwischen Ideen, Prozesse, wichtige Informationen oder To Do’s unterscheiden. Wichtig ist nur, dass du deine Notizen auch mal immer wieder durchliest und auf Aktualität prüfst.
Jeder hat eine Art und Weise wie er es kategorisiert, wie er es aufteilt und bearbeitet. Wichtig ist dabei jedoch zu beachten, dass die Ideen konsequent aufgeschrieben und auch durchgelesen werden müssen. Da die Methode für jeden einzelnen eingesetzt werden kann und nicht an ein Team oder eine Zeit gebunden ist, wird daher empfohlen sich die Zeit zu nehmen es nochmals durchzuarbeiten.
5. Kreativitätstechnik – die Osborne-Checkliste
Ich nutze diese Kreativitätstechnik sehr gerne in Seminaren, wenn es darum geht bestehende Ideen und Prozesse weiter zu entwickeln. Diese eignet sich zum Beispiel super für die Entwicklung deiner Nische. So kannst du aus bestehenden Geschäftsmodellen, dein eigenes neues Business entwickeln.
Osborne war nämlich ein Werbestar und Kreativitätsgenie in den 40er-Jahre.
Die Methodik:
Bei der Osborne-Checkliste steht die Methodik schon in dem Namen. Du gehst deine Idee nach neun vorgegebenen Punkten durch. Dabei stellst du dir die Frage: „Wie kannst du das Bestehende (z.B. Geschäftsmodell)
- … einer anderen Verwendung geben?
- … anpassen?
- … abwandeln?
- … vergrößern?
- … verkleinern?
- … ersetzen?
- … umordnen?
- … umkehren?
- … kombinieren
Durch das Durchgehen dieser Checkliste besteht auch die Gefahr, dass du ein Bereich vergessen könntest.
Ich hoffe, eines dieser Tools sagt dir zu. Sie sind super für die (auch Weiter-)Entwicklung deiner Nische und deines Business. Ich habe dir gerade diesen offline Tools gezeigt, da sie jederzeit und ohne großen Aufwand angewandt werden können. Ich wünsche dir viel Erfolg damit und freue mich über dein Feedback, sobald du eines dieser Methoden für dich ausprobiert hast.