Möchtest du einen Onlineshop erstellen? Dann ist die Auswahl der richtigen E-Commerce-Plattform eine maßgebliche Entscheidung für das Wachstum deines Unternehmens. Doch wie sollst du gerade zu Beginn wissen, worauf es ankommt und was für die Zukunft deines Onlineshops wichtig ist?! Hier habe ich eine Übersicht für dich zusammengestellt.
Da ich Fan des Lean Startups bin, teste ich zuerst immer meine Ideen. Also nutzte ich bei dem Start meines Online Businesses, dem Kinderwagen Verleih zunächst eine Website mit einem Kontaktformular. Ein Onlineshop mit Programmieraufwand wäre noch zu früh und teuer gewesen. Erst drei Viertel Jahr später entschiede ich mich einen Onlineshop, für meine Verkaufsprodukte, als Probe dazu zu starten. Mein Online Business baut auf das System – Mieten, testen und neu kaufen von Babyausstattung.
Zu Beginn mietete ich ein rudimentäres Baukastensystem als Shoplösung. Auf Dauer war es natürlich nicht die richtige Lösung, aber gut zum Testen und um Kosten zu sparen. Erst als ich sicher war, dass meine Idee am Markt Anklag findet, ließ ich einen richtigen Onlineshop auf Basis von Shopify programmieren. Das Besondere daran ist, dass mein Shop sowohl Verkaufsprodukte als auch Mietprodukte mit Angabe von Mietstart und Mietende beinhaltet. Und das war die größte technische Herausforderung, die auch viel Geld gekostet hat. Meine Erfahrung, die ich vorab über die Website mit Kontaktformular und den Onlineshop sammelte, konnte ich dann im Aufbau des neuen Onlineshops einfließen lassen.
Auf dem Weg zu meinem heutigen Shop habe ich viel gelernt, über Online Business, E-Commerce und die Grenzen der Technik und meines Budgets. Meine Learnings aus den letzten Jahren präsentiere ich dir an dieser Stelle, mit dem Ziel dir deine Entscheidung für einen Onlineshop etwas leichter zu machen.
Wenn du einen Onlineshop eröffnen möchtest, dann solltest du folgende Bereiche vorab für dich klären, um die richtige E-Commerce Plattform für dich besser auswählen zu können:
1. Dein technischer Wissensstand für dein Onlineshop
Bist du bereits etwas erfahren mit Webseitenaufbau und Onlineshops oder bist du ein totaler Neuling? Davon hängt schon mal die erste grundlegende Auswahl einer E-Commerce Lösung. Für Neulinge eignen sich die sog. Mietshops auch Baukastensysteme genannt. Diese bieten vorgefertigte Designs, haben vorgegebene Schriftarten und Strukturen, die du lediglich mit deinen Inhalten füllen kannst. Diese eignen sich für kleine und eher unerfahrene Shopbetreiber gut. In dem Fall benötigst du keinen Designer und kein Webentwickler, das spart dir eine Menge Kosten. Natürlich gibt es dafür Einschränkungen im Design und Layout, aber für den Test deiner Gründungsidee ist das okay. Es gibt diverse Schulungsvideos, in denen du durch die Einrichtung des Onlineshops durchgeführt wirst. Dazu zählen Anbieter wie STRATO, Wix oder 1und1.
Für professionelle Auftritte eignen sich Shopsysteme, die Cloud basiert sind (Software as a Service) und etwas mehr Flexibilität anbieten, wie z.B. Shopify. Das Positive daran ist, dass du deinen Shop nicht selbst hosten musst. Du musst dich um die Technik, wie z.B. Installation der Shop-Software nicht kümmer. Beim Design und Funktionalität hast du viel mehr Freiheit und kannst auch Bereiche programmieren lassen. Die Bezahlabwicklung sowie Schnittstellen Anbindungen und viele Plugins ist hier möglich. Dank der ausgefeilte mobile App von Shopify, kann ich bequem alles vom Handy und von überall aus steuern.
Unabhängig davon, welche Plattform du wählst, solltest du dich für einen Marktführer entscheiden. So hast du die Sicherheit, dass die Onlineshop-Software auch in ein paar Jahren existiert und weiterentwickelt wird.
2. Kostenblöcke beim Onlineshop erstellen
Egal für welche Lösung du dich entscheidest, es fallen immer Kosten an. Daher ist es wichtig nicht nur die Lizenzgebühren für deinen Onlineshop im Blick zu halten. Schon vor dem Onlineshop erstellen fallen ebenfalls Kosten an:
- Kosten für deine Domain (monatliche oder jährliche Gebühr)
- Programmierkosten (falls notwendig)
- Kosten für die Erstellung von AGB, Datenschutzerklärung etc. (kostenfreie Texte teils im Internet verfügbar)
- Add-ons (einmalige oder auch monatliche Kosten)
- Zahlungsanbieter Gebühren (monatliche Kosten oder pro Transaktion)
- Werbekosten (z.B. für Erstellung von Produktbildern oder Facebook oder Google Ads)
- Lager und Logistikkosten (Lager, Versand und Dienstleister Gebühren)
- Retourenkosten
- deine eigene Arbeitszeit für die Pflege des Shops
Die Summe aller Kosten in Relation zu deiner Marge zeigt auch welche Plattform geeignet ist. Schreib dir am besten schon vor dem Onlineshop erstellen alle Kosten, die zu Beginn und auch später auf dich zukommen auf. Verfolge diese am besten in einer monatlichen Übersicht, um den Überblick zu behalten.
3. Rechtssicherheit beim Onlineshop erstellen
Das hört sich zwar banal an, aber gerade die Rechtssicherheit kann manche Entwicklungskosten produzieren. Denn die bekanntesten Plattformen kommen aus dem englischsprachigen Raum. Dort herrschen andere Rechtsstandards. Die deutsche Rechtsprechung kann es erfordern, dass du bestimmte Funktionen programmieren lassen musst. Einfache Vorgaben wie, dass der Bestellprozess am Ende zusammengefasst sein muss oder dass alles auf einem Blick (Bildschirmgröße) sichtbar sein muss, ist nicht immer Standard.
Auch der Check-out Prozess oder der Link lassen sich nicht immer so einrichten, wie man es sich wünscht. Daher lohnt es sich, hier genau hinzuschauen oder sich von einem Webdesigner und einem Juristen beraten zu lassen.
Marktführer Plattformen bieten viele wichtige Funktionen an, aber eine Individualisierung kann oft mit Programmieraufwand verbunden sein. Beim Onlineshop erstellen ist es daher ratsam das Gespräch zu einem Medien-Rechtsanwalt zu suchen.
4. Anzahl und Vielfalt an gute Add-ons (Plugins)
Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass je bekannter eine E-Commerce-Plattform ist, desto größer die Anzahl von Add-ons ist. Add-ons, auch Plugins genannt, sind eine Software-Komponente, die von Drittanbietern angeboten werden und mit wenigen Klicks auf der eigenen Website installiert werden. So kannst du deinen Onlineshop leicht mit zusätzlichen Funktionen erweitern. Dadurch kannst du z. B. ein Buchhaltung-Add-on integrieren und dir die tägliche Arbeit erleichtern.
Der Vorteil von Plugins ist, dass du hierfür keine Programmier Kenntnisse benötigst. Du kannst ganz einfach einen Newsletter Anbieter integrieren oder andere wertvolle Funktionen hinzufügen.
Doch Achtung, nicht alle Add-ons harmonieren miteinander und könnten Fehler (Bugs) verursachen und den Page Speed verschlechtern. Hier gilt das Prinzip, weniger ist mehr.
5. Prozesse deines Onlineshops
Ein Onlineshop beinhaltet viele Prozesse, die deine Shop Software abbilden sollte. Dazu gehören der Bestellprozess, Zahlungen, automatisierte E-Mails, Buchhaltung, Versand und Logistik sowie Inventar. Solltest du zusätzlich auch einen Laden eröffnen wollen, sollte deine Shop-Software mit deinem Kassensystem verbunden werden können. So kannst du leichter dein Inventar im Laden und vom Onlineshop verwalten. Auch die Erstellung von Versandpapieren und das Retourenmanagement sollten ebenfalls leicht sein.
Wenn du langfristig die Zusammenarbeit mit einem Fulfillment Partner planst, solltest du klären, ob dieser eine Schnittstelle für deine Wahl-Shopsystem hat. Fulfiilment bedeutet, dass ein Logistik Unternehmen für dich den kompletten Versandprozess und das Retourenmanagement übernimmt. Gerade Marktführer haben Schnittstellen zu gängigen Shopsysteme bereits fertig. So kannst du ohne zusätzlichen Programmieraufwand deinen Shop mit einem Fulfillment-Partner verbinden und über ihn deine Ware versenden.
Solltest du dich für das Thema Dropshipping interessieren, sollte die Integration in deinem Onlineshop-System leicht möglich sein. Dropshipping bedeutet, dass deine Ware bei einem Großhändler gelagert wird und von dort aus direkt zum Kunden versandt wird.
Fazit: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Onlineshop zu erstellen ein komplexer Prozess ist. Es gibt keinen Königsweg für den Erfolg im E-Commerce. Denn jedes Geschäft ist anders. Deine Wahl für eine Shop-Plattform muss deine aktuellen Geschäftsziele entsprechen. Wenn, sich diese über die Zeit verändern, dann sollte dein Onlineshop mitwachsen können. Ich hoffe mit den oben genannte fünf Bereiche konnte ich dir eine kleine Anleitung geben, worauf du bei dem Aufbau deines Onlineshop achten solltest.