Eine Gründung ist immer mit Investitionen verbunden, aber diese müssen nicht so hoch ausfallen. Insbesondere dann, wenn du in der Elternzeit gründest, kannst du viel Geld sparen.
Hier sind fünf Bereiche, in denen du eine Menge Geld bei deiner Gründung sparen kannst.
Kostenfreie Beratungsleistungen
Es gibt kostenfreie Beratungsstellen und Kammern wie die IHK, Handwerkskammer, Institut für Freie Berufe oder Berufsverbände. Wenn, du z.B. einen Businessplan schreibst und diesen von jemand prüfen lassen möchtest, sind die zuständigen Kammern ein guter Ansprechpartner. Sie bieten kostenfreie Angebote und Beratungsleistungen an.
Manchmal sind gerade im Freundeskreis Menschen mit einer speziellen Ausbildung auch vorhanden. Schau dich also auch um, wer zum Beispiel bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberater oder in einer Bank arbeitet. Sie können sicherlich einen Blick über deine Planzahlen werfen und dir fundiert Feedback geben.
Eine dritte Möglichkeit sind kostenfreie Accelerator Programme. Dort kannst du dich mit einem Pitch bewerben und wenn du einen Platz ergatterst, dann kannst du kostenlos deinen Businessplan entwickeln. Das Gute an solche Programme ist, dass sie zusammen mit Beratern arbeiten, deren Beratungsleistung für die für Teilnehmer des Accelerators kostenfrei ist.
Krankenversicherung Beiträge
Gut zu wissen: Solange du Elterngeld beziehst, musst du keine Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung leisten.
Dies gilt jedoch nur, wenn du für eine nebenberufliche Selbstständigkeit anmeldest und weniger als 20 Stunden pro Woche arbeitest.
Für mehr Tipps rund ums Elterngeld und die Elternzeit kannst du hier mehr lesen.
Ausstattung & Lieferanten
Als Selbstständige kannst du vieles heute mieten. Dafür gibt es mittlerweile diverse Plattformen. Auch der Kauf von gebrauchten, aber geprüften Geräte sind heutzutage möglich.
Solltest du einen Online Shop eröffnen, dann benötigst du nicht nur den Kontakt zu Herstellern, sondern auch zu bestimmten Berufsverbänden. Es kann Pflicht oder einfach hilfreich sein Mitglied in bestimmten Verbänden zu sein. Deshalb musst du hier besonders gut recherchieren. Manche Verbände bieten Sonderkonditionen an oder Informationen, die für dein Business besonders wichtig sind und sonst sehr teuer wären. Da kann sich eine Mitgliedschaft in einem Berufsverband doppelt auszahlen.
Auch bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten kannst du schon zu Beginn nach Sonderkonditionen oder Skonti fragen oder B-Ware kaufen. Du musst einfach schauen, was für dich zutrifft. Viele Hersteller bieten auch für die Logistik Dropshipping an. Das heißt, dass du wenig Lager vorhalten musst und bei einer Bestellung, du die Ware direkt vom Hersteller an den Kunden senden lassen kannst. So kannst du bei einer Gründung im E-Commerce Bereich eine Menge Geld sparen.
Es gibt außerdem Plattformen, die deine Verbindlichkeiten kaufen. Das kann zu Beginn evtl. ohne Umsatz schwierig werden, aber du kannst es für später im Hinterkopf behalten.
Werbung, PR und SEO
Deine Website kannst du heute leicht selbst mit einem vorgefertigten Design aufbauen. Dafür gibt es diverse Anbieter wie z.B. Wix oder WordPress. Im Internet findest du zahlreiche Anleitungen und Videos, wie du die Website selbst aufbauen kannst. Du musst dich nur für einen Anbieter erst mal festlegen.
Bilder gibt es in guter Qualität ebenfalls teilweise umsonst oder für wenig Geld auf Foto-Plattformen. Wichtig ist, dass du nur auf die Nutzungsrechte der jeweiligen Plattform achtest.
In Social Media wie z.B. auf Facebook und Instagram findest du „kostenlos“ deine Zielgruppe. Dort kannst du anfangen kostenfrei deine Community aufzubauen und zu ersten potentiellen Kunden Kontakt aufzunehmen.
Sobald die Gründung steht und du dich beim Finanzamt und/oder Gewerbeamt angemeldet hast, solltest du unbedingt eine gut formulierte und werbefreie Pressemitteilung versenden. Wenn dein Business eine tolle Nische besitzt und sogar etwas mit Eltern, Kinder oder ähnliches hat (da du ja selbst in der Elternzeit bist) ist das oft interessant für die Presse. So war es damals auch bei meiner Gründung von Mami Poppins. Die Story war so spannend, dass regionale Zeitungen und Fernsehsender darüber berichtet haben. Das macht nicht nur kostenlose Werbung für dein Business, sondern wirkt auch super für deine Suchmaschinen Optimierung ( SMO oder auf Englisch SEO). Die Presse ist ein starker Promoter für dich. So kannst du schnell an Sichtbarkeit gewinnen.
Startkapital günstig beschaffen
Ein eigenes Business aufzubauen muss nicht immer mit Eigenkapital allein finanziert werden. Es gibt zahlreiche Förderprogramme, die für dich infrage kommen könnten. Hier lohnt sich der Blick in der Förderdatenbank der Bundesregierung. Dort werden alle Förderprogramme aufgeführt.
Auch auf der europäischen Ebene gibt es diverse Förderprogramme, die du auf der Website der EU finden und ggf. beantragen kannst.
Unabhängig davon für welche Förderart du dich entscheidest, wichtig zu wissen ist, dass eine Förderung meist ein Kredit ist. Manchmal kann die Förderung auch in Form einer Beteiligung sein. Es wäre, aber falsch zu denken, dass du Geld geschenkt bekommst.
Eine der bekanntesten Fördermittel ist z.B. der KfW-Förderkredite für Gründer. Dieser wird mit besonders niedrigen Zinsen gewährt und kann nur über die eigene Hausbank beantragt. Mehr Infos dazu findest du hier.
Eine weitere Möglichkeit finanzielle Unterstützung für deine Gründung zu bekommen ist z.B. über deine Familie. Manche scheuen diesen Weg mal mehr, mal weniger. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert die Familie zuerst zu fragen, denn sie ist emotional mit dir verbunden und eher bereit zu helfen. Die Familie ist meist der beste und erste Kreditgeber. Es lohnt sich zuerst die Familie, als Kapitalgeber zu gewinnen, wegen des Vertrauensvorschusses. Wenn du dann am Markt etwas gefestigter bist, kannst du dann auch die oben genannten Fördermöglichkeiten beantragen.