Bevor du mit deiner Gründung startest, benötigst du einen guten Plan. Dieser muss nicht immer ein Businessplan sein. Es reicht manchmal aus, sich ein Modell zu bauen, das alle wichtige Teilbereiche berücksichtigt. Dafür kannst du mit Klebezettel arbeiten, die du bei Bedarf austauschen kannst. Fangen wir also an.
Hier sind die Fragen, die du unbedingt beantworten solltest:
- Was ist deine einzigartige Lösung?
- Für wen eignet sich deine Lösung?
- Was machst dich einzigartig?
- Wie und wo kommunizierst du mit deiner Zielgruppe?
- Wann wird deine Lösung in Anspruch genommen?
- Welche Kooperationen und Partner benötigst du?
- Was sind deine Kosten und
- woher kommen deine Umsätze?
Nun gehen wir diese Fragen gemeinsam durch. So baust du Schritt für Schritt einen guten Plan für dein Business auf.
Welches Problem löst du und was ist deine einzigartige Lösung?
Erzähle deine Geschichte. Welches Problem hast du erkannt oder selbst gehabt? Wie bist du auf die Lösung gekommen, welche Umstände gab es und wer hat dich dazu inspiriert? In den meisten Fällen, haben Gründer selbst eine Erfahrung gemacht, die sie zu der Lösung geführt haben. Daraus entstehen die meisten Gründungsideen. Die Antworten dieser Fragen solltest du zu einer authentischen Geschichte zusammen führen. Das ist dein Joker, den du in vielen Situationen einsetzen kannst: Vertrieb & Akquise, Pressearbeit oder als Teil deines Contents.
Gleichzeitig solltest du klar formulieren, was an deiner Lösung einzigartig ist. In 90 Prozent der Fälle lässt sich aus jedem Business etwas Einzigartiges herausarbeiten. Das ist dein Alleinstellungsmerkmal, das dich vom Rest deiner Wettbewerber abheben lässt.
Für wen eignet sich deine Lösung?
Denke nun an die „Kundengruppen“, die du ansprechen möchtest. Beantworte dir Fragen, wie: Sind das Privat- oder Geschäftskunden? In welche Regionen findest du deine Kunden? Wer ist der Entscheider und wie alt sind diese potenzielle Kunden? Welches Geschlecht haben sie? Welchen Einfluss haben diese Faktoren auf ihre Entscheidungen? Welche Kommunikationskanäle bevorzugen sie?
Oft findest du kostenfreie Studien im Internet, die dir dabei behilflich sein können deine Zielgruppe genau festzulegen.
Das genaue Wissen über deine Kunden hilft dir, dein Marketing effektiver zu machen.
Was macht dich und dein Business einzigartig?
Einzigartigkeit im Business ist das A und O. Insbesondere dann, wenn du mit deinem Business online gehst, ist ein Alleinstellungsmerkmal unerlässlich.
Es gibt ca. 2 Mrd. Webseiten weltweit. Der Wettbewerb ist groß. Also muss deine Einzigartigkeit direkt sichtbar sein: im online Auftritt, in deiner Kommunikation und bei der Pressearbeit. Nur dann wirst du sichtbar werden.
Einzigartigkeit erreichst du mithilfe deiner Positionierung. Die Nische spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn du deine Nische gefunden hast, dann solltest du dein Angebot auch mit den Kundenbedürfnissen abgleichen. Eine zu kleine Nische kann aber auch Gefahren bringen, wie z.B. dass sie dauerhaft nicht profitabel sein kann.
Eine andere Möglichkeit, dir mehr Einzigartigkeit im Business zu schaffen ist deine Persönlichkeit. Dich gibt es ein einziges Mal auf der Welt, du denkst, sprichst und kommunizierst einzigartig. Zeige dies nach Außen und so kannst du dich sehr individuell positionieren.
Wichtig ist nur, dass du die Kundenbedürfnisse stets fest im Blick hast.
Wie und wo kommunizierst du mit deiner Zielgruppe?
Nachdem du die Kundengruppen festgelegt hast, kannst du nun die passenden Kommunikationskanälen wählen. Deine Webseite ist die Basis jeglicher Kommunikation. Das Ziel ist, dass du deine potenziellen Kunden, stets zu deiner gewählten Verkaufsplattform führst. Dort ist die Chance, sie zu echten Kunden zu konvertieren, am größten.
Deine Verkaufsplattform kann deine Webseite sein oder eine externe Plattform sein. Solche können Etsy, Ebay oder Amazon sein. Auf Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram, kannst du mittlerweile auch einen eigenen Shop einrichten. Die Voraussetzung dafür ist, dass du deinen Shop mit der jeweiligen Social Media Plattform verbindest.
Nun kannst du als Nächstes auch die Inhalte für deine Kommunikationskanäle planen. Das können Texte, Bilder, Videos oder ein Podcast sein. Wichtig ist, dass du dir einen Plan machst, was du wann und zu wem genau sagen möchtest. So erstellst du deinen Content Plan (Inhalte) über die Zeit und kannst diese auch planen.
Wann und wie oft wird deine Lösung in Anspruch genommen?
Diese Antwort führt dich möglicherweise zu neue Serviceangebote und/oder Geschäftsmodelle. Frag dich, ob du deine Lösung in einer bestimmten Lebenssituation deiner Kunden anbietest, z.B. nach der Geburt deines Kindes. Und da gilt es noch weiter in die Tiefe zu gehen und zu hinterfragen. In welchem Alter oder Phase bietet sich dein Produkt am besten. Dies gibt dir noch mehr Hinweise über deine Zielgruppe. Mamas mit einem Neugeborenen haben ein anderes Problem als Mütter, die ein Kleinkind im Alter von 2 Jahren haben.
Ein anderes Aspekt dieser Frage ist, ob dein Produkt einmalig oder mehrmals benötigt wird. Beim letzten Fall könntest du deine Lösung als Abonnement anbieten. Dies kann dir ein planbares Einkommen bringen.
Welche Kooperationen und Partner benötigst du?
Jede Geschäftsidee benötigt andere Strukturen und Netzwerke. Kläre zu Beginn, ob du Mitarbeiter oder Freelancer benötigst. Auch die Entscheidung, ob du eine Finanzierung benötigst, hilft dir weitere Partner zu bestimmen, wie z.B. Banken, Fördergeld-Stellen oder Investoren.
In manchen Bereichen sind bestimmte Mitgliedschaften in Verbänden Pflicht. Im E-Commerce gibt es z.B. konkrete Verpackungsvorgaben. Informiere dich gut welche Verein- oder Verbandsmitgliedschaften obligatorisch sind.
Eine steuerliche und rechtliche Begleitung bei der Gründung kann ebenfalls notwendig sein. Also benötigst du den passenden Steuerberater und Rechtsanwalt.
Schau dir auch Bereiche wie Produktivität, Liquidität und den erwarteten Ertrag deines Unternehmens an. Sie beeinflussen ebenfalls deine Partnernetzwerke an.
Was sind deine Kosten und woher kommen deine Umsätze?
Schau dir realistisch deine Kostenblöcke und Absatzkanäle an. Hinterfrage jede Kostenstelle. Stelle dir folgende Fragen dazu:
- Kann ich zu Beginn es selbst machen, um Kosten zu sparen?
- Habe ich die Preise verglichen, um die bestmöglichen Angebote zu finden?
- Wie viel Beratung benötige ich und gibt es hierzu kostenlose Tutorials?
- Was ist für mich bei der Gründung wichtiger, Zeit oder Geld? Manche Ideen müssen schnell auf den Markt.
- Habe ich in meinem Freundeskreis jemand, der mir behilflich sein kann bei einer Aufgabe?
Mitarbeiter kosten Geld und müssen nicht immer zu Beginn dabei sein. Prüfe gut, ob es nicht andere Optionen gibt. Frage nach Hilfe, suche nach Alternativen, um flexibel zu bleiben. Heute gibt es so viele Tools, die dir eine Menge Geld für Grafik und Design oder bei der Webseitenerstellung ersparen. Kostenlose Buchhaltungstipps bekommst du oft in Internet und die Buchhaltung zu Beginn könntest du sicher auch selbst übernehmen.
Beanspruche lieber hier und da einzelne Beratungsstunden, um keine fixe Kosten zu haben.
Fazit:
Dein Plan und die passenden Strukturen und Netzwerke legst du mit diesem Fragenkatalog Schritt für Schritt. Am besten notierst du all diese Fragen und Antworten auf einem DIN A3 Blatt und unterteilst ihn in sechs Bereichen. Dort kannst du mit kleinen Klebezetteln die Antworten notieren und ggf. ändern oder ergänzen. So arbeitest du kontinuierlich an deinem Modell. Ein Beispiel dafür kannst du als Download im Freebie Bereich finden.