Webseiten müssen heute eine bestimmte Struktur folgen. Dabei müssen sie so aufgebaut werden, dass deine Leser innerhalb von 8 Sekunden die Entscheidung treffen können, ob sie hier richtig sind. Gleichzeitig ist die richtige Platzierung der Buttons und der Inhalte enorm wichtig für deinen Verkaufserfolg. Hier zeige ich dir, warum die ersten 8 Sekunden eines Webseitenbesuchs so entscheidend sind und wie du sie für deinen Erfolg nutzt.
Studien haben belegt, dass die Aufmerksamkeitsspanne von Menschen lediglich 8 Sekunden beträgt. So viel kannst du in 8 Sekunden schaffen: eine Tasse Milch in der Mikrowelle lauwarm machen oder die Aufmerksamkeit eines Goldfisches für dich gewinnen. Das mit dem Goldfisch stammt aus Medienberichten, aus dem Jahr 2016.
Regel Nr. 1 für Webseiten, die verkaufen
Gut aufgebaute Seiten nutzen die 8 Sekunden Regel für sich.
Das bedeutet, dass der erste sichtbare Bereich auf deiner Webseite (mobil und auf dem Desktop) das Interesse deiner Leser sofort wecken muss. Im ersten Bereich solltest du folgende drei wichtige Elemente platzieren:
- ein großes und ansprechendes Hintergrundbild
- ein Slogan, eine Aussage oder einem Wertversprechen und
- eine Handlungsaufforderung (Call-to-Action auch CTA abgekürzt) mit Verlinkung zu einer Unterseite.
80 % der Erstbesucher einer Webseite bleiben lediglich auf dem ersten sichtbaren Seitenbereich. Dieser wird auch “above the fold” genannt und kommt ursprünglich aus der Zeitungsbranche. Bei einer gefalteten Zeitung sollten die wichtigsten Neuigkeiten, die zum Lesen anregen, direkt vorne sichtbar angeordnet sein. Dies hat sich auch im digitalen Bereich durchgesetzt.
Als Inspiration, was heutzutage funktioniert, kannst du dir die Webseiten große Marken anschauen. Denn sie haben große Marketingabteilungen, die kontinuierlich die Performance ihrer Webseite untersuchen. Bei genauer Betrachtung kannst du eine ähnliche Struktur auffinden. Auf dem ersten Screen (sichtbarer Bereich) werden üblicherweise folgende Fragen beantwortet:
- Was bietet dieser Webseitenanbieter? (ein Slogan)
- Ist das die richtige Webseite für mich? (einige erklärende Sätze)
- Wo bekomme ich das, was hier angeboten wird? (ein Button (Call-to-Action)).
Wir sind mittlerweile an diese Webseiten-Layouts gewöhnt. Vor 6-7 Jahren teilten wir wenige Informationen auf mehreren Unterseiten auf, bis irgendwann der Onepager kam. Das ist eine Webseite auf der, diese wenigen Informationen auf einer einzigen Seite dargestellt werden. Um bessere Übersicht und Trennung zwischen den einzelnen Bereichen zu schaffen wurden diese farblich unterlegt. Dieses Design hat sich durchgesetzt und wird bei kleinen und großen Marken heute gesehen. Es scheint also, dass dieses Layout gut funktioniert und es sich lohnt, auch für deine Webseite zu verwenden.
Regel Nr. 2 für Webseiten, die verkaufen
Platziere wichtige Informationen oben oder im linken Bereich.
Dieses Erkenntnis stammt aus den bekannten Heatmaps-Studien. Während der Studie haben Menschen spezielle Brillen aufgesetzt bekommen, welche ihre Augenbewegung aufnehmen, während sie eine Webseite betrachten.
Die gesammelten Daten wurden anschließend farblich dargestellt, wie bei einer Aufnahme mit einer Wärmebildkamera. Die Bereiche der Webseite, bei den die Augen die meiste Zeit verweilten, wurden rot oder orange eingefärbt. Weniger häufig betrachtete Bereiche sind gelb oder grün. Das Ergebnis dieser Studie zeigte ein deutliches Muster beim Betrachten der Webseiten – ein großes F.
Die Platzierung der Menüleiste oben statt links auf einer Webseite ist mittlerweile Standard. Auch die mobile Nutzung von Webseiten verschiebt die Designanforderungen von Webseiten. So wird immer wieder darüber diskutiert und getestet, ob die Menüleiste in der mobilen Ansicht oben links bzw. rechts oder doch lieber unten sinnvoll ist. So kann unser Daumen die Menüleiste besser erreichen.
Die sinnvolle Anordnung von Webseiten kannst du auch auf Markenseiten, z.B. aus dem E-Commerce Bereich betrachten. Sie haben neben der oberen Menüleiste auch links Kategorien platziert. So können dort weitere Filter platziert werden, die für das Nutzererlebnis relevant sind. Weiterführende Informationen werden auf dieser Weise sichtbar und komprimiert dargestellt.
Wenn du bereits eine Webseite hast oder eine neue erstellst und die Richtigkeit deiner Struktur prüfen möchtest, dann kannst du ein hilfreiches und kostenloses Tool nutzen, namens hotjar. Damit kannst du deine eigene Heatmaps erstellen und ggf. Anpassungen vornehmen.
Regel Nr. 3 für Webseiten, die verkaufen
Deine Webseite muss eine Geschichte erzählen.
Das bedeutet, dein Layout und dein Text muss flüssig sein und wie ein Storyboard aufgebaut sein. Wichtig dabei ist, dass du deine Leser zum Weiterlesen animieren. Erzähle deine Besucher deine Geschichte oder beantworte ihre Fragen, die sie im Kopf haben. Eine mögliche Abfolge deiner Geschichte könnte folgende Fragen beantworten:
- Was genau ist das Problem deiner Kunden?
- Wer ist die Person, die deinem Leser hilft dieses Problem zu lösen?
- Wie sieht der Plan/ das Produkt genau aus?
- Wie kann ich diesen Plan/ dieses Produkt bekommen?
- Welchen Vorteil bietet dein Plan/ dein Produkt?
Deine Startseite könnte z. B. für jeden der oben genannten Fragen, einen eigenen Bereich bieten. So lädst du deine Webseitenbesucher Schritt für Schritt dazu ein, weiterzulesen. Je länger sie auf deiner Webseite bleiben, desto länger beschäftigen sie sich mit deinen Inhalten. Je länger die Besucher verweilen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Kontakt bzw. Verkauf. Eine hohe Verweildauer ist wiederum gut für deine Suchmaschinenoptimierung.
Regel Nr. 4 für Webseiten, die verkaufen
Steigere das Engagement deiner Besucher durch Geben und Nehmen.
Das, was deine Nutzer zuerst sehen beeinflusst auch deren Verhalten, ob sie klicken, scrollen oder abwandern. Während der Anfangszeiten des Internets war scrollen bei Webseiten eher negativ behaftet. Heute stellt dies kein Problem mehr dar. Insbesondere bei mobilen Geräten nicht. Daher kann deine Webseite ruhig lange Texte beinhalten, solange du die Besucher bewusst führst.
Die richtige Platzierung von Buttons, die zu weiteren Informationen, zum Shop oder zum Newsletter führen ist eine Wissenschaft für sich. Wenn du zu früh oder zu spät eine Aufforderung zum Klicken platzierst, könnte dies zu mehr Abwanderung führen. Da kann dir das hotjar Tool hilfreiche Informationen liefern.
Doch zwei Elemente möchte ich dir hier konkret an die Hand geben. Auf deiner Webseite hast du zwei Möglichkeiten deine Besucher zu führen:
- Geben – sie könnten etwas von dir empfangen oder
- Nehmen – sie können dir etwas geben.
Im ersten Fall empfangen sie Informationen, lesen Texte, schauen Videos an oder downloaden etwas. Liefere genug solche Elemente für deine Besucher.
Im zweiten Fall können sie dir etwas geben wie z.B. Kontaktdaten. Doch das passiert nur dann, wenn sie dir vertrauen. Vertrauen entsteht durch Kommunikation und Austausch. Austausch steigert die Interaktion (Engagement) mit deiner Webseite.
Das hört sich einfach an, doch es ist ein Prozess. Engagement kannst du durch folgende Elemente erreichen:
- nach Meinungen fragen oder
- um Feedback und Kommentare bitten oder
- Umfragen durchführen.
Einerseits gewinnst du dadurch die Aufmerksamkeit, andererseits wertvolle Informationen von deinem Leser. Diese kannst du weiterverwenden z. B. für weitere Blogartikel, für dein E-Mail Marketing oder für die Entwicklung neuer Produkte.
Regel Nr. 5 für Webseiten, die verkaufen
Deine Webseite ist nur ein Teil deiner Kommunikation zum Kunden
‚Solltest du gerade eine Webseite neu aufbauen, dann bedenke, dass diese nur ein Teil deines Auftritts ist. Alle Designelemente, die Farben und die Texte müssen für deine Kunden ansprechend sein. Auch die Sprache auf deine Social Media Kanäle müssen ähnliche Designs folgen.
Formulare und Buttons müssen ebenfalls passend designt werden, genauso wie Landingpages. Dein Newsletter Formular, den du auf der Webseite einbindest, muss ebenfalls das passende Design haben. Aber auch der zu versendende Newsletter. Die Anzahl der Elemente in deinem Formularfeld und die Anzahl der Schritte im Bezahlvorgang haben zwar wenig mit Design zu tun zeigen aber wie du mit Kunden kommunizierst.
Ein allgemeines Erfolgsmodell gibt es nicht, den ich hier benennen kann. Eine erfolgreiche Webseite ist dann gegeben, wenn die Anzahl deiner Besucher und deine Kunden steigen. Dies kannst du auch anhand deines Conversion Rates bewerten.
Fazit: Eine erfolgreiche Webseite aufzubauen, die auch erfolgreich verkauft ist ein Prozess. Dieser ist wie ein Kreislauf, der aus regelmäßigen Tests und Verbesserungen besteht. Doch die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass du offen für diesen Prozess bist und bereit bist deine Kunden zuzuhören.
Welche Erfahrungen und positive und eher nicht so positive Ergebnisse hast du bereits bei der Erstellung deiner Webseite erzielt? Ich freue mich auf deinem Kommentar.