Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind, das macht aus meiner Erfahrung einen großen Unterschied. Als Frau ohne Kinder hatte ich damals genügend Freizeit, um die nebenberufliche Selbstständigkeit aufzubauen. Dafür war diese nicht ganz so zielstrebig. Meine Gründung als Mutter, mit Kind sah wiederum anders aus – fokussierter. Ich selbst habe die zweite Selbstständigkeit in der Elternzeit aufgebaut und rückblickend kann ich sagen – es war aus meiner Sicht der beste Zeitpunkt für den Aufbau einer Selbstständigkeit. Warum das so ist, erfährst du hier.

Da ich beide Phasen selbst erlebt und durchlaufen habe, glaube ich, dir in diesem Artikel eine sehr persönliche und gute Gegenüberstellung präsentieren zu können. Gleichzeitig möchte ich so viele Frauen und Mütter wie möglich den Mut machen, sich ein eigenes Business aufzubauen.

In diesem Artikel wage ich ein Vergleich beim nebenberuflich gründen mit und ohne Kind. Damit hoffe ich, dass du hier eine gute Einsicht für deine Gründung gewinnst, denn nebenberuflich gründen mit und ohne Kind ist beides machbar.

Nebenberuflich gründen als Frau ohne Kinder

Tipp 1: Mache aus Chancen Businessideen

Meine erste selbstständige Tätigkeit startete ich als Expertin für Empfehlungsmarketing & Kundenservice im Jahr 2006. Ich gründete erst mal nebenberuflich. Vorher war ich sieben Jahre als Marketing Managerin bei einem großen Mittelständler tätig. Bereits nach 5 Jahren waren jedoch die Karrieremöglichkeiten ausgeschöpft. Aber ich hatte geregelte Arbeitszeiten, die mir genug Freizeit gaben für den Aufbau einer nebenberuflichen Selbstständigkeit.

Der eigentliche Auslöser für mein zaghafter Start in die Selbstständigkeit war eine spontane Anfrage eines Industriedesigners. Er wollte ein eigenes Produkt auf den Markt bringen und fragte mich um Hilfe. So wurde die Idee  nebenberuflich zu gründen geboren, doch zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen Fokus. Das Thema war lediglich Marketing Beratung. Ich hatte auch nichts zu verlieren und auch keine Eile, denn es war nebenberuflich. Das war etwas, das ich heute anders machen würde.

Tipp 2: Gib dir die Zeit verschiedene Ideen auszuprobieren

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind machte für mich rückblickend schon ein Unterschied. Als Frau ohne Kinder war es für mich ein Leichtes, mal ein ganzes Wochenende an einem Thema zu arbeiten. Da ich ja auch keinen finanziellen Druck hatte, sondern mich spontan darauf einließ, hatte ich mir keine Gedanken über eine Strategie gemacht. Außerdem hatte ich ja eh manchmal Langeweile als Single und genug Freizeit, sodass dies noch mehr die Strategielosigkeit verstärkte. Damals trieb mich eher meine Neugierde, zu erfahren, wie es ist als Marketing Beraterin zu arbeiten. Also war ich eher wie eine Biene, die von einem Thema zur nächsten neugierig hüpfte.

In dieser Zeit testete ich mich als Marketing Beraterin, als Workshop-Leiterin und als Vermittlerin zwischen bulgarische und deutsche Unternehmen durch. Am Ende kristallisierte sich heraus, dass ich mich am liebsten auf die Workshops konzentrieren wollte. Dieser Prozess dauerte fast zwei Jahre. Heute weiß ich, manches hätte ich schneller machen können. Dennoch bereue ich nichts :-).

Tipp 3: Das unwiderstehliche Angebot erarbeiten

2008 gestaltete ich öfter Marketing Seminare, aber es reichte immer noch nicht zum Leben. Mittlerweile hatte ich meine  Methodenkompetenz, die ich bereits bei meinem Arbeitgeber gelernt habe, verfeinert. Dennoch musste mein Angebot erweitert werden, um davon leben zu können. Ich fand für mich heraus, dass Vorträge und Projekte mir gut lagen und super zu mir passen würden. Ende 2008 fing ich nach so viel Zeit erst das Geschäftsmodell zu verändern.

Als ich das tat, zeigten sich auch relativ schnell erste Ergebnisse. Es dauerte nicht lange und ich bekam erste Kundenanfragen und sogar ein größeres Projekt über XING. Innerhalb von einer Woche bekam ich den Zuschlag. Ich durfte ein mittelständisches Unternehmen in Süddeutschland für mehrere Monate als Marketing Beraterin begleiten. Dieser Auftrag gab mir endlich die Freiheit, nach der ich mich fast zwei Jahre lang gesehnt habe. So startete ich im April 2009 endlich in Vollzeit meine Selbstständigkeit.

Kleines Fazit: Nebenberuflich gründen ohne Kind war für mich rückblickend einfacher gewesen, aber es hat länger gedauert. Es fehlte mir damals der zeitliche Druck und die Erfahrung, wie ich an Geschäftsmodelle arbeiten soll. Diese Mischung aus Fokussierung und Methodenkompetenz hätte mir rückblickend enorm viel Zeit gespart.

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind, der kleine Unterschied

Der Perspektivenwechsel einer Mutter

Ich war bereits sechs Jahre selbstständig und hielt deutschlandweit Vorträge und Seminare. Als ich schwanger wurde veränderte sich aber meine Perspektive. Ein kleiner Mensch wuchs in mir heran und verlangte nun meine volle Aufmerksamkeit. Ich entschied mich ganz bewusst, mir eine einjährige Pause als Elternzeit zu nehmen. Doch das bedeutete auch, dass ich meine Kunden an andere Dienstleister vermitteln musste. Dies barg das Risiko wieder bei null anzufangen, aber ich habe es in Kauf genommen.

Dieser Perspektivenwechsel erfahren glaube ich viele Mütter. Vielleicht geht es dir als Mama auch so?

Auf der Suche nach einer Lösung, wie ich meine Consulting-Firma nach der Elternzeit führen sollte, geschah etwas, das ich als Chance sah. Unser Kinderwagen ging kaputt und ich kam auf die Idee die erste Kinderwagenvermietung in NRW zu gründen. Ich wusste gleich, dass es hier wenig Risiko gab und ich diese Firma nebenher gründen könnte, neben meiner Familie. Ich war so begeistert von der Idee, dass ich mich schnell hineinstürzte. Ich konnte nicht anders als loszulegen. Mami Poppins war geboren.

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind fordert ein neues Mindset

Mittlerweile war unser Sohn 9 Monate alt und zum Glück hatte er zu dem Zeitpunkt schon relativ geregelte Schlafzeiten gehabt. Außerdem stand es schon fest, dass wenn die Elternzeit vorbei ist, wir einen Platz bei einer Tagesmutter hatten. Das hieß für mich, ich hatte noch 3 Monate Zeit, um die Geschäftsidee zu entwickeln. Den offiziellen Gründungszeitpunkt schob ich auf 2015, obwohl 2014 alles fertig war, weil ich eine Betreuung haben wollte.

Mit Kind hatte ich viel weniger Zeit, als ich vorher geglaubt hatte. Ich musste in festen Zeitfenstern oder abends nach 20 Uhr extrem fokussiert arbeiten. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Auch später, als die Betreuung startete, war ich immer noch nicht an das abrupte Aufhören gewöhnt. Das war ein richtiger Stressfaktor, mit dem ich lernen musste umzugehen. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich daran gewöhnte.

Rückblickend, war dies der größte Unterschied, im Vergleich zu meiner ersten nebenberuflichen Gründung – der Zeitfaktor. Später, wenn das Kind von der Tagesmutter abgeholt werden musste, dann musste ich auch pünktlich aufhören. Manchmal hing ich am Spielplatz vor dem Handy und versuchte verzweifelt von dort aus weiter Dinge abzuarbeiten, aber es war mehr Stress als Erlösung. Daher finde ich als Mutter in einer selbstständigen Tätigkeit benötigt man auch das richtige Mindset. Dazu habe ich auch einen Blogartikel geschrieben, den du gerne hier lesen kannst. Heute genieße ich die Nachmittage als freie und bewusste Zeit mit unserem Sohn.

Unterschätze nicht die Arbeit am Geschäftsmodell

Die Arbeit am Geschäftsmodell war bei dieser nebenberuflichen Gründung der erste Schritt, den ich gemacht habe. Während mein Kind bei der Tagesmutter gut betreut war, machte ich mehrere kleine Workshops mit mir selbst. Ich kannte die Methodik. Also rollte ich morgens eine Rolle Packpapier, auf dem Boden unseres Wohnzimmers aus und fing an mein Businessmodell zu skizzieren. Ich nutzte Pinnwand-Karten, Klebezettel und bunte Marker, um meine Idee zu visualisieren. Abends holte ich mir Feedback von meinem Mann, der als Unternehmensberater, in einem internationalen Unternehmen tätig war.

Wenn alle spät abends schliefen, recherchierte ich dann in Ruhe, im Internet nach dem passenden Namen und überlegte mir das grobe Design und Struktur. Ich musste sowieso gleich wieder stillen :-). Am nächsten Tag ging es in diesem Tempo weiter – drei Monate lang. Häufig nutze ich auch die Zeit, wenn ich mich mit anderen Mamas im Café traf, um sie etwas mehr zu meinem Geschäftsmodell zu befragen. Eine Mutter war so nett und bot es mir an, sich mit mir an einem Nachmittag zusammenzusetzen und das Kundenproblem näher mit mir unter die Lupe zu nehmen. Alles lief gleichzeitig und ich ließ mir so viel wie möglich Feedback geben. Sogar meine ersten Facebookfans ließ ich über meine ersten Logo-Designs abstimmen. Anschließend arbeitete ich schnell das Feedback ein und war somit viel schneller startklar.

Geschäftsideen in drei Monate entwickeln

Innerhalb von 12 Wochen war meine Businessidee startklar. Ich ließ eine Mini-Webseite mit drei Unterseiten und einem einfachen Kontaktformular programmieren und meldete meine Wort-Bild-Marke an. Da ich damals noch keine Hersteller als Partner hatte, kaufte ich zwei sehr gut erhaltene und gebrauchte Kinderwagen. Im April 2015 waren auch alle Anmeldungen beim Gewerbeamt, IHK, Berufsgenossenschaft usw. erledigt. Am 7. April ging ich endlich offiziell online.

Eine Woche später schaltete ich auch die ersten kostenlosen Anzeigen, auf einer bekannten Plattform für second-hand-Produkte. Scheinbar war dies der richtige Kanal, denn das Telefon fing am selben Tag unaufhörlich zu klingeln. Erste Interessentinnen erkundigten sich nach meinem Angebot und buchten anschließend. Auf einmal hatte ich mehr Anfragen als Kinderwagen. Das nächste Tagen musste ich quer durch NRW fahren und gut erhaltene Kinderwagen von Familien abkaufen. Innerhalb eines halben Jahres war mein Business so weit gewachsen, dass ich feste monatliche Einnahmen hatte.

Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Nun konnte ich dir hoffentlich gut zeigen, welchen Unterschied es für mich machte nebenberuflich zu gründen, einmal mit und einmal ohne Kind. Was genau war beim zweiten Mal zielführender und wie genau war meine Vorgehensweise? Das möchte ich dir hier mit einer „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ beantworten.

Eine wichtige Voraussetzung, die für diese Vorgehensweise ist: Du solltest eine Businessidee haben, von der du voll und ganz überzeugt, sogar begeistert bist. Denn nebenberuflich zu gründen ist hart. Du opferst dafür meist deine Frei- oder Familienzeit. Das verursacht Stress und das kannst du besser aushalten, wenn du in deiner Businessidee „verliebt“ bist.

Hier folgt nun meine Schritt-für-Schritt-Anleitung für deine erfolgreiche nebenberufliche Gründung.

Schritt 1: Verschaffe dir einen guten Überblick über dein Business

Der erste Schritt besteht darin, zu verstehen, ob es einen Markt für deine Geschäftsidee gibt. Dafür kannst du folgende Fragen beantworten:

  • Gibt es einen Markt für meine Businessidee?
  • Gibt es erste Wettbewerber?
  • Was für eine Lösung biete ich genau an?
  • Wie erbringe ich diese?
  • Für wen könnte meine Lösung von Interesse sein?
  • Hat dieser Markt Zukunft oder ist das nur ein Trend, der nicht lange anhält?
  • Wie viel Kapital bist du bereit, als leistbarer Verlust in Kauf zu nehmen?

All diese Fragen kannst du bequem von deinem Laptop aus beantworten. Eine vernünftige Recherche ist der erste Schritt. Der zweite Schritt ist ein Test in der realen Welt zu starten, denn, was bringt dir eine Idee, die kein Geld einbringt?

Schritt 2: Lerne dein Wettbewerb und deine Branche gut kennen

Lerne so viel wie möglich über deine Branche und wie du dich abgrenzen könntest. Dafür benötigst du einen guten Überblick  über deine Branche. Eine Hilfe könnten dir auch unsere StartUp MOM Mentorinnen sein, die einen vielfältigen Überblick über Branchen, Trends, Fördergelder, Tools, Vermarktung und die Entwicklung von Geschäftsmodellen haben. Wichtig ist, dass du genau weißt, was ist dein Markt und dass du es verstehst.

Tools, die ich dafür genutzt habe und auch dir behilflich sein könnten, sind z. B. Google Trends oder der Keyword Planner. So kannst du z. B. den Suchvolumen deiner Geschäftsidee untersuchen und ob dieser wächst. Natürlich gibt es manchmal auch Ideen, bei den der Markt erst mal am Entstehen ist. So war es auch bei Mami Poppins. Dann kannst du andere Daten finden, die dir behilflich sein könnten. Ich nutzte für meine Vermietung Daten von Statista und darüber wie viele Kinderwagen im Jahr grundsätzlich gekauft werden, bzw. wie viele Kinder geboren werden.

Schritt 3: Komm aus deinem stillen Kämmerlein heraus

Nachdem du deine vertiefende Recherche gemacht hast, ist es jetzt an der Zeit, hinter deinem Bildschirm hervorzukriechen und mit echten Menschen zu sprechen. So wie ich es damals am Spielplatz oder im Gespräch mit anderen auf einer ungezwungenen Art und Weise gemacht habe, so könntest du es auch machen. Leider neigen gerade wir Frauen dazu, zu lange im stillen Kämmerlein zu sitzen und uns kaputt zu recherchieren. Sei dir dieser Spirale bewusst und entscheide dich auch bewusst nun für echte und empathische Befragungen.

Frag dich vorab, wer genau deine potenziellen Kunden sind, finde Brancheninsidern und sprich mit Ihnen. Schreib sie über soziale Netzwerke an und gewinne sie für ein Gespräch. Vielleicht kannst du dich auch mit Menschen, die bereits in diesem Bereich gearbeitet haben, austauschen. Dein Ziel sollte sein, ein echtes Verständnis für deinen Markt zu entwickeln und die richtigen Rückschlüsse daraus zu ziehen. So bekommst du auch ein nuanciertes Verständnis für die Probleme deiner Zielgruppe.

Wenn du eine solche Möglichkeit suchst, deine Annahmen für deine Businessidee zu testen, dann empfehlen wir dir unsere Idea Sprint Events.

Idea Sprint StartUp MOM

Schritt 3: Erstelle einen Prototyp bzw. ein MVP

Ein „Minimum Viable Product“ (MVP), zu Deutsch: „minimal funktionsfähiges Produkt“ ist ein Begriff, den ich selbst bis zu meiner Teilnahme an einem Startup Accelerator nicht kannte. Es bedeutet ein Modell zu entwickeln, das wie einen Prototyp deines Angebotes oder Produktes aussieht. Dieses Prinzip kannst du sowohl für Dienstleistungen als auch für Produkte nutzen. So bekommst du die Chance deine Geschäftsidee zu testen und kontinuierlich mit dem Kunden zu verbessern. Idealerweise verdienst du während des Tests schon Geld mit deinem Angebot. So habe ich es zumindest gemacht.

Vielleicht fehlt dir gerade die Idee, in welcher Form du einen MVP für dein Business aufbauen kannst. Daher möchte ich dir hier ein ganz einfaches Beispiel geben. Bei mir war der Prototyp die kleine Webseite, mit der ich das Interesse der Mütter an einer Anmietung testete. Sobald sie eine Anfrage über das Kontaktformular gestellt hatten, konnte ich ihnen erst mal ein Angebot machen. Bis sie dieses annahmen und die Anzahlung leisteten, hatte ich genug Zeit den passenden Kinderwagen  zu beschaffen. So minimierte ich meine Investitionen zu Beginn enorm. Ein Prototyp ist dein Fenster zum Kunden. So kannst du über einen Prototyp E-Mail-Adressen sammeln und mit potenziellen Kunden in Kontakt bleiben.

Schritt 4: Nutze externe Tools statt sofort in aufwendige Programmierung zu investieren

Heutzutage gibt es für fast alles kostenlose Tools. Die gibt es für die Webseite, für die Landingpage oder für deine Befragung. Mit dem richtigen Tool kannst du ebenfalls eine Menge Geld sparen. Anstatt z.B. eine eigene Plattform zu bauen kannst du heute diese mieten. Anstatt sofort eine individuelle Lösung bauen zu lassen wie z.B. eine App, kannst du erst mal nach einer kostenlosen oder sparsame Variante probieren. Die teure Lösung kann später kommen. Ich habe auch zuerst mit einer einfachen Webseite, einen Baukasten-Onlineshop begonnen. Erst zwei Jahre später investierte ich in einer größeren Shop-Lösung, die sowohl die Funktionalität Vermietung und Verkauf bietet.

Auch heute arbeite ich teils mit Google Sheets-Tabellen, um für teure Anwendungen zu sparen. Worauf du bei der Verwendung vorhandener Tools auf jeden Fall achten solltest ist, dass du auch die Möglichkeit hast, sie miteinander zu verbinden.

Schritt 5: Finde Partner und Empfehlungsgeber

Sobald sich herausstellt, dass dein Geschäftsmodell groß werden könnte, ist es an der Zeit die Vermarktung zu starten. Wenn du kein Budget für Werbung hast, dann lohnt es sich sehr auf Pressearbeit und Netzwerke zu setzen. Dank der Presse konnte ich meine Suchmaschinenoptimierung nach vorne bringen. Ich bin auch einige Vereine und Organisationen beigetreten, bei den ich erst mal Gleichgesinnte suchte und von anderen Mitgliedern lernen konnte. Es war hilfreich sich bei bestimmte Netzwerke auch als Interviewpartner oder Vortragende sich vorzustellen. Sie können somit indirekt als Empfehlungsgeber für dich dienen. Wichtig ist nur darauf zu achten, dass du nicht nur netzwerkst, sondern auch Partner findest, die die gleiche Zielgruppe haben und mit dir gemeinsam eine Partnerschaft eingehen möchten.

Ich konzentrierte mich in erster Linie darauf, Teil der Community zu sein, indem ich mich engagierte. Natürlich konnte ich dies nur abends tun, während mein Kind bei meinem Mann bleiben konnte. Ich beteiligte mich aktiv an Unterhaltungen, engagierte mich und gab Zeit-Ressourcen rein, wo immer ich konnte und es notwendig war. Nur dann, wenn es sinnvoll war, erwähnte ich mein Unternehmen. Wichtig ist den Menschen nicht das Gefühl zu geben, dass du nur dort bist, um ihnen dein Produkt anzupreisen. Es sollte immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein.

Schritt 6: Bereit sein das Geschäftsmodell komplett zu verändern

Jetzt hast du deine Businessidee zum Leben erweckt, aber irgendwann musst du auch kritisch hinterfragen, kann mein Geschäft wachsen oder nicht. Als ich mich intensiv für ein Investoren-Gespräch 2017 vorbereitete wurde mir anhand der Zahlen zum ersten Mal bewusst, dass die Langzeitvermietung zwar ein sicheres Einkommen brachte, aber nicht mehr wuchs. Die kritische Masse wurde nicht überschritten. Diese Erfahrung kann sehr schmerzhaft sein und in diesem Moment muss man bereit sein etwas zu verändern.

Jetzt entscheidet sich, ob du eine Unternehmerin bist oder nicht. Eine Unternehmerin entscheidet aufgrund von Zahlen und nicht nur aufgrund von Emotionen. Daher ist es wichtig, dass du bereit bist an einer Businessidee zu arbeiten, die genug Umsatz und Gewinn bringt.

Es ist keine leichte Entscheidung, das weiß ich aus Erfahrung. Aber genau das bedeutet es, an deinem Geschäftsmodell kontinuierlich zu arbeiten und es zu verwandeln. Kein erfolgreiches Unternehmen ist über Jahre gleich geblieben. Sie alle verändern sich und verwandeln ihr Geschäftsmodell fließend in ein neues. Am besten ist es in solche Phasen aus Gesprächen mit deiner Kunden zu lernen und so dein Angebot zu verwandeln. So stellte ich mein Geschäftsmodell von einem Abonnement auf einem Mietkauf-Business um.

Schritt 7: Bereit sein zu investieren, um zu wachsen

Als BWL-erin habe ich gelernt, dass man Businesspläne schreiben sollte und darin eine 5-jährige Finanzplanung dabei sein sollte. Das kann uns Frauen manchmal etwas abschrecken. Daher lohnt es sich etwas anders vorzugehen. Bei StartUp MOM zeigen wir dir daher eine Methode, wie du dich Schritt für Schritt der Finanzierung annäherst.

Du beginnst mit einem leistbaren Verlust, den du bereit bist in Kauf zu nehmen. Zu Beginn investierst du zum Beispiel 2.000 EUR in dein Business. Das ist die Summe, die du bereit bist in Kauf zu nehmen, um deine Businessidee auszuprobieren – dein leistbarer Verlust. Sobald du die ersten Erfolge erzielst, investierst du aus dem Erwirtschafteten in dein Business hinein. Das nennt man auch Bootstrapping. Doch irgendwann kommt der Moment, an dem du über  größere Kapitalbeschaffung nachdenken musst, um zu wachsen. Und wenn es so weit ist, dann musst du auch die Entscheidung treffen, ob du ab jetzt in Vollzeit deine Selbstständigkeit ausübst.

Fazit: Oft geht der Wunsch aus einer nebenberuflichen Selbstständigkeit in ein Vollzeitunternehmen zu machen leider nicht in Erfüllung. Der Grund dafür ist aus meiner Sicht, dass nicht die richtige Idee, nicht genügend Fokus und Entschlossenheit sowie die Bereitschaft da ist, am Geschäftsmodell zu arbeiten und sogar zu investieren. Nebenberuflich gründen mit und ohne Kind ist beides nicht einfach, aber definitiv machbar.

Möchtest du Zugang zu allen Checklisten, Vorlagen und Workbooks für den Aufbau deines nebenberuflichen Business?

  • Monatlich ein neues Freebie

  • Als erste Einladungen zu unseren Veranstaltungen

  • Geballtes Wissen, direkt in dein Postfach

[siteorigin_widget class=“MC4WP_Form_Widget“][/siteorigin_widget]

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen